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Wenn jeder teilt, sind alle reich! Die neue Sharing Economy

April 10, 2017

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Aus dem Unterricht des CAS Multichannel Management mit Céline Fallet berichtet José Lopez.

Céline eröffnet den Unterricht mit den Fakten einer aktuellen Studie aus Deutschland, wonach 70% der Bevölkerung schon einmal aktiv an einer Tauschbörse teilgenommen haben.

Der Begriff der Sharing Economy wurde vom Harvard Ökonomen Martin Weitzman geprägt und besagt im Kern, dass sich der Wohlstand für alle erhöht, je mehr unter den Marktteilnehmern geteilt wird.

Die Anfänge der Sharing Economy in der Schweiz

Gemäss Céline kommen die ersten bekannte „Sharing-Projekte“ in der Schweiz aus der Landwirtschaft. In den 50er Jahren teilten sich Bauern die Maschinen um mit den wenig vorhandenen Mitteln, ihre grosse Landflächen bewirtschaften zu können und die bestmöglichste Ernte zu erhalten. Ob die Subventionspolitik des Bundes diese Entwicklung gebremst hat, ist nicht bekannt… (Anmerkung des Schreibenden :-))

In der heutigen Zeit, wo die Märkte übersättigt sind und es schwierig ist, sich im Informations-Dschungel zurechtzufinden, gewinnen Vertrauen und persönliche Empfehlungen an Bedeutung. Vertrauen steht vor Geld und Effizienz!

Rachel Botsmann hat an einer TED-Konferenz einen interessanten Vortrag zu diesem Thema gehalten.

Sharing Economy und Disruption

Das Phänomen „Sharing“ wirkt sehr disruptiv und bringt aktuell viele Märkte ins Wanken. Uber ist der weltweit grösste Anbieter von Individualfahrten und besitzt kein einziges Auto. Und auch Airbnb, als grösster Anbieter von Übernachtungsmöglichkeiten besitzt kein einziges Gebäude. Der Gesellschaft eröffnen sich hier viele Chancen um neue unternehmerische Modelle ins Leben zu rufen. Allerdings wird es eine grosse Herausforderung sein, wie sie mit diesem Veränderungstempo zurechtkommt und die grosse Zahl der Arbeitsplätze die vernichtet werden anderswo kompensiert.

Crowdfunding= Campaigning
Ist die Kunst, auf unterschiedlichster Weise, Menschen zu mobilisieren um gemeinsam für ein Ziel zu kämpfen oder eine Vision zu erreichen.

Diese Methode entwickelt sich gerade rasant und unterstützt Menschen dabei, Kapital für ihre Projekte innert relativ kurzer Zeit zu beschaffen. Das Besondere daran ist, dass die Menschen in die Projekte einbezogen, belohnt werden, sich mit dem Thema identifizieren und sich entsprechend stark emotional verbunden fühlen.

Der Konsument ist heute auch „Prosumer“, und will nicht nur das beste Produkt haben, sondern sich auch gut dabei fühlen. Er will einerseits unterhalten werden, hat aber genug von Massenproduktion und globalen Brands. Er sehnt sich nach Authentizität, Identität und sozialer Interaktion. Er möchte Teil sein des Entstehungsprozesses. Der globale Trend „Local Love“ spielt eine wesentliche Rolle beim Crowdfunding.

Verschiede Arten von Crowdfunding

Reward-based Crowdfunding (mit Renditecharakter)

Donation-based Crowdfunding (auf Spendenbasis)

Crowdinvesting (mit Gewinnbeteiligung)

Crowdlending (Zinsbasiertes Darlehen)

Crowdsourcing (Auslagerung von einzelnen Tätigkeiten an eine Gruppe)

Entstehungsgeschichte (Meilensteine international)

2003              Fun Fainding

2008-2009   Launch Kickstarter & Indiegogo

2010              Erste grössere Kampagnen wie Diaspore und Public Enemy

2012               Oculus Rift für 2.4 Mio gegründet. Verkauf im 2014 an

                               Facebook für 2 Mia

2012              Schweizer Plattformen gehen online

2014                   Die erste Milliarde über Kickstarter

 

Die Entwicklung von Crowdfounding weltweit

Auch in der Schweiz geht die Post ab!

Für wen ist Crowdfunding geeignet?

Crowdfunding ist vielseitig einsetzbar und eignet sich zum Beispiel für

  • Organisationen und Vereine
  • Künstler
  • Festivals
  • Interessensgemeinsachaften
  • Agenten und Kulturmanager
  • Institute

Was braucht es für eine Kampagne?

  • Zielbetrag (realistisch kalkulieren, Drittkosten einberechnen, Projekt budgetieren)
  • Kurzbeschrieb des Projekts und Vorstellung der Initianten
  • Startzeitpunkt und Laufzeit der Kampagne (ideale Dauer 30-45 Tage)
  • Kurzes, persönliches Video
  • Durchdachte Belohnungen
  • Vorbereitung der Kommunikation
  • Engagement der Initianten

Wie läuft eine Kampagne ab?

 

Welche Kanäle eignen sich für Crowdfunding? 

  • Personal is best!
  • Persönliche Mails, Direktnachrichten sind sehr wichtig (keine Massenmails)
  • Newsletter und Rundmails sind sehr effektiv
  • Social Media: gut für laufende Aufmeksamkeit, Storytelling
  • Online-Medien als Multiplikatoren

Was macht eine erfolgreiche Kampagne aus? 

Die 4 F’s involvieren: Familie, Freunde, Fans und und Fremde

  • Von Nix kommt Nix
  • Kommunizieren, Kommunizieren, Kommunizieren
  • Die Unterstützer pflegen. Sie sind die besten Botschafter für die Kampagne wie auch für das Endprodukt.

Die wichtigsten Crowdfunding Plattformen

 

We make it (Made in Switerzland)

In der Schweiz hat sich die Plattform wemakeit.com einen Namen gemacht. Sie wurde im 2012 von zwei Künstler gegründet und  hat mittlerweile  über 2200 Projekte erfolgreich durchgeführt. Bis heute sind auf wemakeit.com CHF 23 Millionen gesammelt worden. Hier ein paar Beispiele von aktuellen Kampagnen.

The Sea Cleaners

Stokys

Fazit Crowdfunding

 Crowdfunding ist ein Trend, den die boomende Kreativwirtschaft und die technologische Innovationsszene für sich nutzen können und werden. Wer dabei mitmacht profitiert mehrfach, weil es eine Finanzierung sicherstellt und der zukünftige Markterfolg frühzeitig getestet werden kann. Mit Crowdfunding vermindern Kreative ihr Risiko, ihre Zeit und ihr Geld in Projekte zu investieren die am Markt geringe Chancen hätten.

Crowdfunding: David kann auch heute gegen Goliath gewinnen!

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