Institute for Digital Business

Lass uns mal eine eigene App machen…

März 10, 2014

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Aus dem Unterricht des CAS Mobile Business zum Thema Mobile Apps mit Frank Lang berichtet Anita Candolfi:

Das Anbieten einer App scheint für viele Firmen DAS richtige und wichtige Mobile Marketing Instrument zu sein. Dafür sprechen die mehr als 1 Million Apps, die in den Stores zu finden sind. Allerdings werden rund ein Viertel dieser Apps nach dem Download nur ein einziges Mal benutzt und über die Hälfte erreicht nicht einmal 1’000 Downloads. Wie kommt man zu einer höheren User-Loyalität für seine App?

Analyse

Es spielt sicherlich eine Rolle, in welcher App-Kategorie ich mit meiner App aktiv bin und welche Zielgruppen und Ziele ich damit verfolge. Die ersten Fragen, die zu klären sind:

  • Wollen wir bestehende oder neue Kunden ansprechen?
  • Oder unsere Mitarbeiter?
  • Wollen wir Reichweite, Image, Verkäufe, Support oder Prozessoptimierung erreichen?

Wie soll unsere App positioniert sein? Je nach Zielgruppe ist es sinnvoller den Schwerpunkt im Bereich „Utility“ oder „Entertainment“ zu legen. Letzteres kommt eher in Frage, wenn primär externe Zielgruppen angesprochen werden sollen.

Damit die App erfolgreich wird, ist es wichtig, dass die Kernidee in sich stimmig ist, d.h. dass das Thema affin zur Zielgruppe ist, die Umsetzung technisch sauber erfolgt, die App richtig beworben wird und dass sie regelmässig gepflegt wird, d.h. erweitert, den Software-Updates angepasst, Bugs behoben werden.

Weiter gilt es zu klären, ob mit der Entwicklung einer Apps ein Mehrwert gegenüber einer Website generiert werden kann und ob ein genügender Anreiz für eine regelmässige Benützung besteht. Ebenso abzuklären ist, ob bereits erfolgreiche Apps im gleichen Bereich bestehen und ob ein genügend grosser Nutzen gegeben ist. Nicht zuletzt sollte ein genügend grosses Budget für ein solches Projekt zur Verfügung stehen und berücksichtigt werden, welche weiteren internen Prozesse tangiert werden.

Prozess App-Entwicklung

Grafik Blog FSM-ac_2

Entwicklung

Ideen können durch die Analyse von Arbeitsschritten entwickelt werden, indem die Touchpoints betrachtet, das Verhalten der zukünftigen Nutzer beobachtet, das Problem erkannt und daraus eine Lösung entwickelt wird, die auch die Geräte-Features berücksichtigen kann wie z.B. NFC etc.

Business-Apps

Ob Business-Apps für Laptops oder Tablets entwickelt werden, ist abhängig vom konkreten Bedürfnis und Einsatzbereich. Wenn z.B. hohe Rechenleistung und ein grosser Display wichtig sind, spricht das für Einsatz auf Laptop wo hingegen modernes Auftreten und längere Batterieleistung besser mit einem Tablet zu erreichen sind.

Als interne Zielgruppen können definiert werden:

B2E – die Angestellten/Mitarbeiter einer Unternehmung oder B2B – Handelspartner einer Firma.

Die Ziele, die mit Business-Apps erreicht werden können sind u.a. Effizienz, Effektivität und Produktivitäts-Steigerung, zeitnahe Übersicht über Geschäftskennzahlen und Image-Aspekte wie Modernität, Mitarbeiterzufriedenheit.

Bei internen Business-Apps ist ein Mobile Device Management sehr wichtig. Fragen zu Datensicherheit, Kosteneinsparungen, Mitarbeiter-Produktivität sind hier zu beantworten. Wird von einer Firma das BYODModell gelebt, ist u.a. zu beachten, dass das App für die verschiedenen Devices entwickelt wird. Wenn verschiedene Apps für x-Plattformen entwickelt werden, ist nicht zu unterschätzen, wieviele Ressourcen an

Personal und Budget benötigt werden, um dann auch die Updates und die Anpassungen/Weiterentwicklungen stemmen zu können. Zwingend sind ein Lifecycle-Konzept und eine Release-Roadmap zu erstellen und zu leben.

Bewerbung von Apps

Diese kann erfolgen über App-Store-Optimierung, über Owned Media wie z.B. App-Landingpage, Social Media, Werbedrucksachen, Mitarbeiter-Info etc. Earned Media mittels Social Sharing Funktionalität und natürlich in Paid Media wie z.B. Integration in Online und Offline-Werbung.

Mobile App oder Mobile Website

Einige Vorteile von Apps vs Mobile Website:

  • bessere User Experience
  • Nutzung aller Gerätefunktionen
  • Monetarisierungsmöglichkeiten
  • Push-Notifications

einige Vorteile Mobile Website vs App:

  • Plattformunabhängig
  • Änderungen sofort wirksam
  • keine Installation
  • Suchmaschinen-Indexierung

Zu beachten sind auch die Präferenzen der Zielgruppe, welche Informationen von den Nutzern gerne über den Browser geholt werden. Zudem wird die Mobile Website oft kurz und intensiv sowie zielgerichtet genutzt, wo bei der WebApp bereits mehr Interaktivität erfolgt. Bei der Native App ist der volle Umfang an Hardware und Software-Features nutzbar.

Frank Lang’s Fazit des interessanten Tages zum Thema Mobile Web & Apps:

“kein entweder/oder: Mobile Website ist Pflicht und App ist Kür”

Es scheinen allerdings doch noch einige Unternehmen die Kür vor der Pflicht durchgeführt zu haben und müssen nun in der nächsten Zeit einen Sprint hinlegen, um den Anschluss auch in der Pflicht nicht zu verpassen.

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